Was ist systemisches Coaching?
Wer hier nun eine eindeutige Definition wünscht, befrage dazu gerne nochmal die gängigen Suchmaschinen ;-) Natürlich gibt es zu diesem Thema viel Theorie, Geschichtliches, namhafte Persönlichkeiten, Denkansätze und Methoden.
In diesem Beitrag ist mir jedoch wichtig, dass ich beschreibe, was systemisches Coaching für MICH bedeutet. Neben der Theorie und den Methoden, beschäftigt sich meine Ausbildung mit der Entwicklung einer stabilen, persönlichen inneren Haltung – denn auch ich als Coach bin Teil des Prozesses, habe eine Auswirkung und werde so selbst zur Methode.

Aber was heißt das eigentlich: Haltung? Aus meiner Sicht sind das zum Beispiel individuelle Werte und Einstellungen, aber auch die Auseinandersetzung mit der Frage, WIE ich leben und mich in meinem Umfeld bewegen und auswirken möchte. Dies erfordert viel Selbstbeobachtung und -reflexion.
Meine Haltung ist vor allem durch folgende Punkte geprägt, die sich auch in meiner Arbeit widerspiegeln:
- Würdigung: Über allem steht für mich die Würdigung und Wertschätzung. Ich bleibe in meiner Rolle neutral und wertfrei – in der Beratung kannst du dich in sicherem Rahmen öffnen, ohne beurteilt zu werden.
- Du bist Expert:in für dich selbst: Alles, was du brauchst, liegt bereits in dir. Daher erteile ich keine Ratschläge, sondern unterstütze dich in dem Prozess, deinen ganz persönlichen Weg zu finden.
- Konstruktivismus: Wir alle konstruieren unsere Wirklichkeit aufgrund unserer persönlichen Erfahrungen. Daher erhebe ich keine Richtigkeit auf meine Sichtweise, sondern bleibe stets offen für Alternativen und Neues.
- „Jede Handlung ist aus Sicht des/der Handelnden sinnvoll“: Auch, wenn du selbst den Sinn nicht immer erkennst – vielleicht verbirgt sich mehr hinter deinen Denk- und Verhaltensmustern, als du denkst. Eine wichtige Frage ist hier nicht „warum?“, sondern „wofür?“
- Verstand und Körper: Wir haben zwei parallel arbeitende Bewertungssysteme, die gleichermaßen wichtig sind! Daher spielen beide Ebenen in meinem Coaching eine wichtige Rolle.
- Vergangenheit und Zukunft: Vergangenheit verstehen und würdigen, aber im Coaching vor allem Zukunft gestalten!
- Mit der Entwicklung einer stabilen inneren Haltung durch die Auseinandersetzung mit mir selbst, fühle ich mich selbstsicherer, klarer, authentischer, resilienter und kann mich auch in meinem Umfeld besser positionieren und auswirken.
Die gesamte Komplexität meiner inneren Haltung würde hier natürlich den Rahmen sprengen! Aber ich hoffe, ich konnte dir einen Überblick verschaffen, mit welcher Haltung ich unsere Coachings gestalte. Aber „probieren geht über studieren“!